Jahresabschluss 2016
Kurz vor Jahresende habe ich mich entschlossen es noch einmal in 2016 zu versuchen, den ein oder anderen Karpfen zu fangen. Im Moment der Entscheidung waren die Wetter/Wasserbedingungen gar nicht schlecht für fast Ende Dezember. Lufttemperatur 5-11°C und Wassertemperatur um 7°C. Nicht ganz optimal, aber es ist ein Versuch wert.
Ich begann mit der Vorbereitung des Platzes, den ich schon vor ein paar Wochen rausgesucht hatte. Das ist ein sehr tiefer und ruhiger Teil der Strecke im Schleusenbereich. Ich weiß aus Erfahrung, dass sich meine Zielfische über Winter dort aufhalten, weil dort optimale Lebensbedingungen herrschen.
Meine Taktik für die Futterkampagne war 10 Tage lang, täglich ausgewählte Futtermischung (Boilies Oriental Robin Red in 10mm und mein Winter-Partikelmix) zu füttern. Leider hat sich das Wetter nach drei Tagen sehr verschlechtert und dadurch war die Wassertemperatur auch weit gesunken. Ich habe dann jeden zweiten Tag gefüttert und die Futtermenge halbiert. Aus dem Partikelmix habe ich die groben Partikel wie Mais und Erbsen halbiert und mehr kleine Partikel zugefügt (Hanf, verschiedene Vogelfutter...). Die Boiliemenge wurde auch reduziert.
Da ich mich für 2 Spots entschieden habe und einer davon war ca. 110 m vom Ufer entfernt, war es unmöglich das Futter ohne technisches Hilfsmittel so weit raus zu bringen. Dank meinem Futterboot und integriertem Echolot, konnte ich punktgenau mein Futter platzieren. Für den Spot in Ufernähe, hat mir ein Groundbaiter große Hilfe geleistet und somit habe ich einen breiten Futterteppich im Uferbereich gerichtet.
An dem Angeltag hat die Wassertemperatur nur noch 4°C gemessen und das ist alles, nur nicht erfolgversprechend!
Die Außentemperatur macht mir nichts aus, da ich mit Pinewood Bekleidung-und Schuhwerk immer auf der warmen und angenehmen Seite bin. Super Klima am Körper, egal wie hässlich es draußen ist.
Schnell Ruten/Montagen an die Spots raus bringen. Futtermengen noch ein bisschen weniger als in Futterkampagne, da man die Fische am Angeltag nicht sättigen möchte, sondern nur zum Fressen anregen. In 15 Minuten waren die Fallen scharf und meine Pizza auch schon heiß in meinen Händen. Noch 2-3 Tassen heißen Glühweinpunsch und die Welt ist wieder in Ordnung!
Nach dem guten Inneren aufwärmen, habe ich ein kleines Nickerchen gemacht und konnte meinen Ohren nicht glauben, als sich aus meinem Funbox-Reciever ein Dauerton meldete. Schnell an die schon zugefrorene Rute und gucken, ob es sich tatsächlich um einen Fisch handelt. Holz in der Schur zieht nicht so schnell ab, eine Barbe, Brassen etc. zieht auch nicht so kräftig! Also, es ist doch ein Karpfen und meine Knie fangen mit leichtem zittern an. Ein Karpfen bei diesen Wetterbedingungen ist ein super Erfolg und bitte jetzt noch den Drill bis zu Ende führen, bloß nicht absteigen oder abreißen!
Ich war super glücklich, als ich kurz vorm Kescher den Körper von dem wunderschönen Spiegler gesichtet habe.
Yeeeaaah, drin isa!
Also, das beweist dass nichts unmöglich ist, wenn man sich mit der Materie richtig beschäftigt und ein bisschen Zeit und Material investiert.
Tight lines, eurer Tomi.